Die ziemlich beste Turnfahrt
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Wer sich nun über diesen Titel wundert, dem sei gesagt, dass «ziemlich» das Trendwort auf der Ladies-Turnfahrt des Turn- und Sportvereines Tägerwilen (TSV) war. Warum? Das wirst du im Verlauf dieses Textes noch merken.
Ziemlich früh am Morgen des 12. Septembers, trafen sich eine Gruppe TSV-lerinnen am Bahnhof Tägerwilen Dorf. Da nur ziemlich alle pünktlich waren, ging die Reise mit ein bisschen Verspätung in die Lenzerheide los.
In der Jugendherberge in Valbella überraschten uns die Super-Organisatorinnen Reana Heinings und Michelle Rüf mit einem feinen Brunch auf der Terrasse mit Aussicht auf das schöne Tal. Auch der Sekt zum Anstossen fehlte nicht. Einige ziemlich müde Teilnehmerinnen brauchten noch ein wenig Zeit, bis der Energieschub des Essens Wirkung zeigte.
Diese Energie war auch nötig für den ziemlich steilen Aufstieg zu einem eindrücklichen Wasserfall, der einige Teilnehmerinnen zu einem Bad im kalten Bergwasser verführte. Die nahegelegene Grillstelle wurde freundlicherweise von anderen Wanderern schon angezündet. Ein bisschen Holz nachlegen mussten wir allerdings noch, denn die Glut war schon ziemlich am Ende ihrer Kräfte. So war der Hunger ziemlich gross, doch die feinen Würste waren das Warten allemal wert. Sogar an Teig für Schlangenbrot haben unsere Organisatorinnen gedacht. Lecker! Nachdem alle gestärkt und wieder trocken waren, ging die Wanderung weiter zur Mittelstation des Rothornes. Dort standen zu unserer Überraschung Trottinettes mit ziemlich dicken Reifen für uns bereit. Voll Karacho sausten wir den Berg hinunter. Zum Glück kamen wir heil, dafür nur ziemlich vollständig, im Tal an. Jemand hatte die 180-GradHaarnadelkurve verpasst und fuhr stattdessen in Richtung Parpan. Der Suchtrupp musste allerdings nicht verständigt werden, denn die Verlorene bemerkte, dass sie auf dem Irrweg war und fand selbstständig zur Gruppe zurück.
Wieder vollständig bestellten wir ein Taxi, das uns zur Jugendherberge zurückbringen sollte. Nur zwei Minuten später rasten zwei schwarze Kleinbusse mit getönten Scheiben an und Pietro mit glatt gegelten Haaren, dunkelblauem Anzug und glänzenden Lackschuhen stieg aus. Wir fühlten uns wie in einem James-Bond-Film! Als Roxy die Tür schliessen wollte, sagte er mit italienischem Akzent: «Die Tür geht automatisch zu, Schatzi!» Wir mussten lachen und Marina fand das: «Grandios!»
Nach einer erfrischenden Dusche gab es im Tennis-Club einen SpaghettiPlausch für uns. Da wir von der Wanderung aber ziemlich müde waren, wurde der Abend nicht allzu lange. Wieder brachte uns Pietro wie der Blitz zurück in die Unterkunft und wir träumten süss in unseren Stockbetten.
Der zweite Tag begann mit einer langen Schlange vor der Frühstückstheke, einigen Sonnenstrahlen auf der Terrasse und eiligem Packen. Als nächstes mussten wir in der Lenzerheide unseren Spürsinn unter Beweis stellen. Die Gruppen «ziemlich grandios», «ziemlich vollständig» und «ziemlich die Letzten» jagten auf dem Foxtrail um den Heidsee dem Fuchs nach. Paddleboot-Fahrt inklusive. Als Belohnung erwartete uns bereits ein Apéro und kalte Plättli.
Zum Schluss wollten wir noch Rodeln gehen, aber wegen einer Wartezeit von 75 Minuten konnte auch das Programm nur ziemlich vollständig durchgeführt werden. Davon liessen wir uns aber nicht unterkriegen und gönnten uns stattdessen einen Glace-Coup am Romanshorner Hafen.
Ich bedanke mich bei Reana und Michelle im Namen aller Teilnehmerinnen für die tolle Organisation dieser zweitägigen Turnfahrt! Es hat mega Spass gemacht!
Für den TSV Tägerwilen: Roxy