Turnfahrt 18./19. September
Foto & Berichte > 2010
Am Samstagmorgen dem
18. September machten wir uns fast vollständig auf den Weg und setzten
uns in Tägerwilen-Gottlieben in den Zug Richtung Schaffhausen. Nicht lange im
Zug sitzend wurden auch gleich Vesperplättli gezückt, Korken gezogen,
Landjäger kleingeschnitten und gefrühstückt. Nach etwa einer Stunde Zugfahrt
stiegen wir in Neuhausen aus dem Zug und wanderten gemütlich dem Rhein
entlang bis zum Rheinfall. Hier liess es sich dank des super Wetters, der
Aussicht auf den Wasserfall und der Beiz auch sehr gut auf die Öffnung des
Kanuverleihs warten. Bald war es so weit und es hiess: "Ran die Ruder
Männer".
Noch schnell die Wertsachen in die wasserfeste Box
getan, das Gepäck festgeschnallt und die Hosen hochgekrempelt oder ganz
ausgezogen und schon konnte es losgehen. Pro Kanu 2 Ruderer und ab ins
Wasser. Einige Teams waren nach kurzer Zeit auch schon eingespielt und hatten
den Dreh raus, ruderten also ziemlich zielstrebig gerade aus. Andere nahmen
es mit der Richtung nicht so ernst und waren auch ganz gerne mal rückwärts
unterwegs. Es ging nicht lange und schon wurden die ersten nass, so ein
Paddel verlockt aber auch um Blödsinn zu machen. Das erste Wehr passiert,
dann am Kloster Rheinau vorbei knurrte uns erneut der Magen. Wir beschlossen
uns ein schönes Plätzchen zu suchen um uns zu stärken. Irgendwo zwischen
Kloster und drittem Wehr fanden wir eine Feuerstelle, die wir auch gleich
besetzten. Innert kürzester Zeit waren Eier gepellt, Gemüse geschnitten,
Wurst und Käse ausgepackt und Flaschen geöffnet. Beim gemütlichen
Zusammensitzen kam dem einen oder anderen auch mal Zweifel, ob denn die
sogenannte wasserfeste Box auch wirklich das, ist was sie verspricht.
Kurzerhand wurde sie gepackt, mit Inhalt versteht sich, und ins Wasser
befördert. Die Zweifel waren unbegründet: Sie ging nicht unter, und hielt
dicht. Als die Box wieder an Land und alles Essen verputzt war, ging es
weiter. Wir schnallten unser Gepäck wieder auf dem Kanu fest und machten uns
bereit. Alle waren schon im Wasser bis auf unseren Oberturner und seine Crew.
„Habt ihr unseren Gummiriemen gesehen?“, schrie es vom Ufer. Kurze
Erklärung, mit jenem Gummiriemen wurde das gesamte Gepäck auf den Kanus
befestigt, sodass sicher nichts ins Wasser fallen konnte. Doch es half nix,
und der Gummi tauchte nicht auf. Nach dem Motto: „no Risk no Fun“ wurde
ohne Sicherung in See gestochen und die Truppe war wieder komplett.
Der Sicherungsriemen war jedoch keineswegs
verschwunden, er war einfach als Halsschmuck um den Hals gehängt worden und
dann vergessen. Was wir nachher im Wasser dann merkten.
Nach
dem letzen Wehr wurde das Paddeln überflüssig. Der Rhein nahm uns die Arbeit
ab und zog uns einfach mit. Gemütlich lagen wir so gut es ging in unseren
Kanus, Seite an Seite und liessen uns treiben. Ganz nach Eglisau reichte es
jedoch nicht mit der Strömung, am Schluss musste wieder gepaddelt werden.
Erschöpft in Eglisau angekommen suchten wir uns eine Beiz um uns hinzusetzen
und uns ein wenig zu stärken. Das erste Restaurant, wenn man es den so nennen
dürfte, wurde auch gleich angesteuert und wir nahmen Platz. Es wurden Bier
und Coup Dänemark bestellt. Das Bier war okay, was man von den Gläsern, die
dazu gereicht wurden, nicht gerade sagen konnte. Sie waren schmutzig, wie
auch die Löffel zum Glace, die doch Mal eine Spülmaschine leiden hätten
können. Saubere Löffel waren Mangelware, selbst in der Schublade waren jene
gut getarnt, gell Dani. Das Glace jedoch setzte dem ganzen die Krone auf. Der
sogenannte Coup Dänemark war mit kalter Schokolade überzogen und sah
überhaupt nicht so aus, wie auf der Karte beschrieben. Die Sahne auf dem Coup
schien jedoch gut zu sein, zumindest der Restaurantbesitzerin schmeckte sie,
als sie die verschüttete Sahne auf dem Tisch mit dem Finger abwischte und
auch gleich verkostete. En Guete!
Nach dem Restaurantbesuch stiegen wir in den Zug ein
und fuhren nach Schaffhausen. Dort angekommen trafen wir den letzten
Teilnehmer der Turnfahrt, auch Andreas hatte es geschafft. Alle zusammen
gingen wir auch gleich zu unserm Hotel, wo wir unsere Zimmer bezogen. In den
Zweier- bzw. Dreierzimmern war alles vorhanden, Fernseher, Dusche, WC, etc.
Am Abend genossen wir ein ausgezeichnetes Abendessen im
Hotel mit mehreren Gängen und Wein. Anschliessend an das Essen liessen wir
den Tag in einer Bar ausklingen.
Am nächsten Morgen stärkten sich die meisten am
Zmorgenbuffet. Einigen war es wohl noch zu früh und einiges zu hell. Sie
blieben noch ein wenig liegen, bis wir uns zum Munot aufmachten. Das Wetter
war immer noch super und man hatte eine schöne Aussicht auf Schaffhausen und
Umgebung. Nach der Besichtigung des Schaffhausener Wahrzeichens ging es mit
dem Zug weiter nach Wilchingen, wo wir zu Fuss zur Kirche St. Othmar gegangen
sind. Hier erwartete uns Jacks Schwiegervater und begrüsste uns zu einer
Führung durch die Wilchinger Rebberge mit anschliessender Weindegustation. Wir
traten den Rundgang auch gleich an und durften die verschiedenen
Traubensorten besichtigen und dann den Wald durchqueren, bis wir
schlussendlich vor einer Höhle innehielten. Hier wartete schon ein weiterer
Bekannter von Jack nämlich der Götti seiner Frau. In der Höhle waren Tische
und Bänke aufgestellt und wir setzten uns. Nach und nach wurden nun die
verschiedenen Weine degustiert und dazu vom bereitgestellten Buffet gegessen.
Wir waren alle sehr hungrig von der langen Besichtigung der Wilchinger Gegend
und so erstaunte es keinen, dass das angerichtete Essen bald gegessen war.
Doch das war kein Problem, jeder von uns fing an, seinen restlichen Proviant
auszupacken und nach kürzester Zeit war ein mindestes nochmals so grosses
Buffet angerichtet. Man muss jedoch sagen, dass wir uns sichtlich abkämpften
alles zu essen, da es sehr viel war.
Mit vollem Magen machten wir uns auf und
wanderten zurück ins Dorf. Von da aus ging es mit dem Bus nach Schaffhausen
und von dort mit dem Zug nach Tägerwilen, wo sich unsere Wege schlussendlich
trennten und ein tolles und erlebnisreiches Wochenende zu Ende ging.